Wirst du Friedhofsgärtner:in (✿◠‿◠)

Hallo liebe BlogFolgeFreundeVorbeiflannierende
(Links=WorTüfteleienLinks, PeerTube oder pixelfed)

Hui Miss hat den Beitrag ganz vergessen, wollte ihn eigentlich etwas eher so vor paar Montag mit euch teilen 😉 denn für viele war da vielleicht die Überlegung, was danach tun 😉 Miss hat da einen Vorschlag für euch (✿◠‿◠) wie wäre es mit einer Ausbildung im Gartenbau? MissTuetfelchen hat einst damals, Gärtnerin in der Fachrichtung Friedhofsgartenbau oder kurz Friedhofsgärtnerin gelernt 🙂 und es gibt viele spannende Gärtnerische Ausbildungsberufe, diese teilen sich in Produktionsgartenbau und der Dienstleistungsbereich (in Deutschland). In den ersten Bereich fallen die Sparten, die etwas produzieren, wie zum Beispiel Zierpflanzen (ZierpflanzengärtnerIn), Obst (Obstgartenbau), Gemüse (Gemüsegartenbau), Bäume und Gehölze (Baumschulgartenbau) und Stauden (Staudengartenbau).

In den Sektor: Dienstleistungen fallen die Zwei Sparten GaLa-Bau (Garten Landschaftsbau, GartenLandschaftsGärtnerIn) und Friedhofsgartenbau (FriedhofsgärtnerIn).
Hoffe hab niemanden vergessen, wenn ja einmal bitte melden, gleich hier da unten 😉 .
Alle Gartenbau Berufe sind spannende Berufe, die sich auch überschneiden, vor allem im Grundlagenbereich, in der jeweiligen Spezialisierung sind sie an Ende jedoch sehr spezifisch (vor allem durch die Unterscheidung in Produktion und Dienstleistung). Einen kleinen Einblick gib es schon in der Kategorie Friedhofsgärtnerin mit Leidenschaft zu vermitteln.
Heute gibt es einen kleinen Einblick, was so alles auf eine:n Friedhofsgärtner:in zu kommen und welche Vorstellungen der ein oder andere mitbringt.Vielleicht werden ein paar TraumberufGedanken eingepflanzt 😉 oder ausgerissen 🙁 .

Miss hat schon ein paar Berufsgedanken bei Quereinsteigern_Praktikanten einsammeln können, die sich dann nach ein paar Tagen_Wochen ein wenig geändert haben…
Hier eine kleine Auswahl der Aussagen_Gedanken:

    „… ich Arbeit gern im Garten…
    ein bisschen gießen, Unkraut zupfen, Mal etwas in Form schneiden…
    das macht mir Spaß…“

    „Ich dachte ich bewerbe mich einfach mal…
    …ich beobachtete öfter die Gärtner auf dem Friedhof den ich besuche, und es gefällt mir immer in der Natur zu sein, an der frischen Luft und es ist ruhig und nicht so stressig…“

    „Ich finde es schön immer draußen zu sein und mit Pflanzen zu arbeiten..
    Es ist nicht so stressig, man hat geregelte Arbeitszeiten…“

    „Ich arbeite gerne in meinen Garten, pflanze meine Beete, es gefällt mir alles wachsen und blühen zu sehen…
    … so anders ist das ja auch nicht, da muss man ja nicht viel lernen, so Schwer ist das ja nicht…

Mehr fällt Miss jetzt gar nicht mehr ein, aber der Kern aller Aussagen war:
wenig Stress, gut zu lernen, nicht besonders anspruchsvoll, schön ruhig, in der Natur_immer draußen, Arbeiten mit PflanzeBlumen…

So jetzt kommt Miss mit dem LaubsaugerPuster und saugt und bläst mal all die utopischen Gedanken beiseite ٩(^‿^)۶

➡ direktlink zu Peertube, das Video wird auf dem Smartphone nicht richtig angepasst -> daher in richtiger Größe dort

Erst einmal, es ist ein fantastischer Beruf, der allerdings weniger Beruf ist sondern mehr Berufung, mit einer ganzen Menge Herzblut.
Wir stehen im Dienst von denen, die uns einen Auftrag geben und wir machen es gerne weil wir trauernde Menschen ein bisschen Hoffnungslichtblick mit BlümchenBlumen auffangen_erfreuen und arbeit mit den jeweiligen Pflegemaßnahmen[*1] abnehmen wollen (je nachdem was die Kunden auch noch selbst machen wollen_können).
Es ist uns ein Herzensanliegen zu helfen_ gestalten und kleine VorstellungsWünsche zu erfüllen…
Wir Friedhofsgärtner müssen verantwortungsvoll, sorgfältig, achtsam und selbstständig mit den uns übertragenen Aufgaben umgehen[*2]. Unser Arbeitsalltag ist geprägt vom Wetter, denn das entscheidet mit unter in erster Linie ob wir zum Beispiel:

    – gießen müssen und das bedeutet auch gerne mal 8+ Stunden mit Gießkannen laufen…Bollerwagen aus Metal mit 5 blauen und einer gelben gießkanne. Daran lehnt rechts vorne ein Schlauch und davor steht ein blauer Eimer
    … oder den ganzen Tag Schlauch ziehen und wickeln…
    … oder den ganzen Tag mit Gießauto, Pumpen(lautstärke) und Schlauch hantieren (und in den Faßfüllpausen mit Gießkannen laufen(!).

oder

    – endlich mal schneiden (mit Benzin_Akku_Handheckenscheren [für alle ist etwas dabei 😉 ]) können auf einer äußerst ungünstigen Arbeitshöhe, denn die Grabanlagen befinden sich in Bodenhöhe und das heißt, das wir immer gebückt stehen müssen und das unterschätzen viele- „ich hab Rücken“ ist ein sehr oft ausgesprochener Satz 😉 .Den Laubsauger_puster (=2 in 1) brauchen wir übrigens um das Schnittgut aufzusaugen oder Blätter im Herbst.

oder

    – das Wetter zum düngen geeignet ist (am günstigsten trocken, auch auf den Bodendeckerblättern 😉 )

oder

    – was immer gemacht werden muss ist das Unkraut, bist du da nicht hinterher und siehst es nicht so eng, wird es immer mehr…

    … Sorgfalt ist unheimlich wichtig sonst wächst euch das Unkraut über den Kopf. Zum Beispiel der Ackerschachtelhalm ist gleich am nächsten Tag wieder da, und wenn du ihn etwas tiefer erwischt hast, braucht er auch mal zwei Tage 😉 obwohl dieses Jahr (2024) ist er irgendwie ständig da ¬‿¬

Leider ist es, aufgrund von Witterung (Sonne, Sonne und noch mal Sonne oder auch mal Schnee, RegenMatsch oder mal eben 100+++ Liter auf einmal) und das wir mit Lebenswesen arbeiten, nicht immer ganz leicht überall gleichzeitig zu sein. Alles wächst und möchte auf einmal geschnitten, gepflanzt und gegossen werden und genau das ist der Grund weshalb manche Vorstellungen des Berufes Friedhofsgärtner ein bisschen utopisch sind, trödeln wir das Mal ein bisschen auf:

In der Natur, immer draußen…

…ja es ist wunderschön, draußen zu sein.Hinter einem Friedhofstor, eingerahmt von Bäumen mit Efeu behangen, die Sonne geht auf der Himmel von lila gelb bis blau Es ist toll so die Natur in ihrem Dasein zu erleben und das tun wir wirklich. Wir sind bei allen Wetterlagen draußen, wirklich bei allen, denn wir haben zum Beispiel keine Unterkunft, wo wir uns im AnfangsEndWinter Mal die Finger und Zehen Aufwärmen können.
Wir stehen im Regen draußen, wenn es nur tröpfelt, aber manchmal ertrinken wir fast, dann ist alles nass, klebrig und schmutzig, letztens musste Miss die Schuhe ausschütten ^▿^ Dinge passieren :D.
Also ganz an Rande, schmutzig von Staub und Erde wird Miss manchmal ganz schön.

Wir werden von den verschiedensten Insekten angegriffen. Am schlimmsten sind die kleinen Stechfliegen, die das Gefühl vermitteln gezielte Angriffe zu starten (das allgemeine Gärtnerparfum ist Mückenabwehrspray 😉 ).

Draußen bedeutet aber auch, das in der Planung alles bedacht werden muss. Regnet es die Woche noch? und vor allem heutzutage: Wie viel? Meist reicht die Regenmenge nicht aus und trotz Regen muss gegossen werden und das hat zur Folge das andere Arbeiten hinten anstehen, aber auch gemacht werden müssen.

Es ist wunderschön wenn im Frühjahr alles auf blüht, die jungen weichen Triebe von Nadelgehölzen oder auch das erblühen der ersten FrühjahrsBlütenPflanzen, doch auch auf den Grabbeeten gehen eine gefühlte Millionen Baum- (z.B. Ahorn, Eichen) und andere Samen auf, und das in einer Geschwindigkeit, da darfst du keines übersehen, sonst wachsen bald Bäume, die da nicht stehen sollten 😉 .

wenig Stress und schön ruhig…

Ihr merkt schon, mit wenig Stress hat der Job nicht viel zu tun 😉 …
… alles wächst auf einmal, dann gibt es so besondere Tage wo bestimmte arbeiten fertig sein müssen, wie im Frühjahr die Bepflanzung zu Ostern, Allerheiligen, Totensonntag (Tanne auflegen)… werden möglichst eingehalten (ungünstige Wetterlagen beeinflussen die Umsetzung, bisher haben wir es jedoch dennoch immer geschafft 😉 aufgrund von Krankheiten und Mitarbeitermangel haben wir es bisher 1x nicht geschafft), Düngen und Schnittzeitpunkte sollten nicht verpasst werden (wobei auch hier beides Wetterabhängig ist) und das furchtbare daran, auch der Gärtnertag geht nur im hellen 😀

Nicht so laut…

…. den LaubSauger habt ihr ja oben schon mal gehört- ein bissl lauf ist er ja schon- gibt es jetzt auch schon mit Akku 😉 die sind etwas leiser, machen aber so einen hohen komischen klang ¯\_(ツ)_/¯
… und dabei war das nur ein Laubsauger, jetzt stellt euch das vielleicht mal Zehn vor…
Nicht so ruhig, ist auch äußerst selten, denn auf so einem Friedhof, vor allem auf den größeren, arbeiten ja die Grabpflege, Anlagenpflege Gärtner aber auch Steinmetze und unter anderem auch GaLa-Bau Firmen und alle, also fast alle benutzen Geräte und Maschinen die im seltensten Fall schön leise sind. Manchmal ist es wirklich eine extreme Geräuschkulisse und da arbeiten alle noch etwas schneller, um an die nächsten Gräber in die nächste Abteilung/Gruppe zu kommen 🙂 wo es vielleicht etwas leiser ist.

… gut zu lernen, nicht besonders anspruchsvoll…

… gut zu lernen, bedeutet nicht, das ein ungelernter Quereinsteiger nicht in der Lage wäre die alltäglichen Arbeiten auszuführen, jedoch fehlt der fachliche Hintergrund und vor allem das Warum-Wir-Wann-Was machen. Es fehlt dann das „Know-How“ also gewisse fachliche und methodische Kompetenzen.
Schon Unkraut zu erkennen, kann da eine Herausforderung werden, oder auch der korrekte Formschnitt und gießen, ist halt nicht nur eine Gießkanne auf die Fläche ausleeren, dass fachlich richtige Wasser aus kippen will auch geübt sein 😉 .
Es mag sein, das der Gärtnerische Beruf nach außen nicht sehr anspruchsvoll wirkt, doch denkt einmal drüber nach wie viele Pflanzen es auf der Welt gibt und stellt euch vor ihr würdet von vielen ihren Namen, Nachnamen, Familienzugehörigkeit … und spezielle Merkmale wie Blütenzeitpunkt (von dem auch der Schnittzeitpunkt abhängen kann), Wurzelsystem, Keimblätter (auch wichtig für Pflanzenschutz), Farbe, Lebensbereiche, Lieblingsstandort (Bodenart, Ph-Wert, Licht, Wasser_Nährstoffhaushalt, Platz,…),… kennen oder wie sehen sie ausgewachsen aus- passt die Pflanze ins Planungskonzept? Wann schneiden und womit? Welche Krankheit_Schädlinge tummeln sich?…
… ist das ganze Grundwissen dann nicht doch etwas anspruchsvoller?
… und es gibt noch mehr Wissen- in den verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten zum:r Wirtschaftler:in, Techniker:in oder Meister:in oder kleiner Weiterbildungslehrgänge.

…arbeiten mit PflanzenBlümchenBlumenEin Grabbeet zwischen Cotoneaster 'Frieders Evergreen'. Bepflanzt mit rosa Bellis, weiß lila Hornveilchen und roten Primeln

Es ist fazinierend und phänomenal toll, also Miss ist begeistert, so viele PflanzenBlümchenBäumeBlumen zu kennen, zum Beispiel an Stamm oder Knospe zu erkennen wie ein Baum heißt ( #Lesetipp: Kategorie: Grünfindlinge) oder welche Stauden gut zusammenpassen, wo welche Pflanze wächst und wo besser abzuraten ist, denn ein Pflanzenstandort kann schon ein paar Meter weiter ganz andere Eigenschaften haben. An der Stelle braucht es auch die fachliche Beratung durch Qualifizierte Fachkräfte.

… das hört sich jetzt alles sehr negativ an…
… doch der Beruf ist alles andere als ein paar Stressige, verregnete Tage.

Da sind die Menschen die du triffst, mit denen du ins Gespräch kommst, die Geschichten hinter den Menschen, der kleine Lichtblick in den Augen, wenn die Trauer noch so groß ist, ein kleines bisschen Hoffnung…
Deine Kollegen mit denen du im Team oder auch mal alleine, ein voll gepacktes Jahr durchlebst….
…es ist das Gefühl alles wieder in Form zu bringen(schneiden), wie toll dann alles wieder ausschaut…

Grabfläche mit verunkrautetem und ausgewachsenem grünem Bodendecker Darunter ein Bild mit geschnittenem und von Unkraut befreiter Fläche
1. Bild Vor Unkrautentfernung und Schnitt
2. Bild danach 😉

Schnitt einer ungepflegten Grabstelle, mit etwas Geduld, wird der Bodendecker wieder dichter[/caption]

…Pflanzen sind Lebewesen (sie haben einen Energie-, Stoffwechsel, sie wachsen und entwickeln sich individuell (Anpassung), pflanzen sich fort, Reagieren auf Reize, Bewegen sich (Nastien, Taxien, Tropismen…)…
… die mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden wollen, du schaust ob es ihnen gut geht und kümmerst dich, wenn sie Krank sind oder ihnen etwas fehlt…
…das Jahr beginnt mit dem Tannenabdecken (im Sinne von wegnehmen ) und bepflanzen mit bunten Blümchen eisiges Frühlingserwachen und endet mit dem Herbstzauber und Tannenzudecken(im Sinne von drauf legen) und dazwischen liegt ein buntes Jahr voller magischem Zauber.

Wenn ihr keine Angst habt schmutzig_naß zu werden…

Miss von oben nach unten ein Bild gemacht, mit gelber Regenjacke- zu sehen ab Bauch, darunter blaue Schuhe ein teil der schwarzen Regenhose alles schlammig und dreckig
Kann schon mal sein, das die Schuhe voller Wasser stehen oder wie die Handschuhe ausschütten 😉

… gerne in der Erde wühlt und dabei keine Panik vor Ameisen, Gröten, Nacktschnecken und Regenwürmern habt- begeistert Geräte schwingt und dabei kreative Ideen im Kopf herumjagen, Sträuße, Schalen und Gestecke floristisch dekoriert werden und so vieles mehr, dann ist eine Ausbildung im Friedhofsgartenbau vielleicht der passende Beruf für dich 😉 dann auf in den FriedhofsDschungel…

Blick über Bäume Wie Ahorn Eiche dahinter strahlend blauer Himmel
FriedhofsDschungel


Weitere Informationen könnt ihr hier finden (externeLinks):


[*1]Pflegemaßnahmen sind zum Beispiel: Pflanzen (Grabbeete im Frühjahr, Sommer, Herbst und dazwischen), gießen, schneiden (Bodendecker, Gehölze…), düngen oder auch Lieferungen von Blumenschmuck zu Gedenktagen, Anpflanzung der individuellen Grabneuanlage oder Gestaltungsergänzungen…

[*2]Es sind viele Kompetenzen die du als Friedhofsgärtner mitbringen musst, viele die auch in anderen Berufen wichtig sind.

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